Engelbecken am Engeldamm

Magie und Ruhe einer Oase

Was heute Engelbecken heißt, war in der Tat das Wasserbecken im Luisenstädtischen Kanal, der die Spree mit dem Urbanhafen verband. Mit dem Bau dieses Luisenstädtischen Kanals wurde 1848 begonnen und 1852 wurde er der Schifffahrt übergeben. Im Jahre 1926 wurde diese Verbindung zwischen Spree und dem Urbanhafen aus wirtschaftlichen Gründen mit dem Kriegsschutt aus dem 1. Weltkrieg wieder zugeschüttet. Auf dem Engelbecken habe ich zwar keine Engel gesehen, schon gar nicht von der Michaelskirche entflogen, aber auf diesem im Sperrgebiet der Mauer befindlichen Platz habe ich viele Punks und Stadtnomaden gesehen, die die Flammen vom Lagerfeuer mit Baumstämmen zum Himmel hoch lodern ließen. Nach mehreren Jahrzehnten sind diese Bilder immer noch lebendig in meinem Gedächtnis gegenwärtig. Nach dem Fall der Mauer wurde das mit dem Kriegsschutt gefüllte Engelbecken vom Schutt befreit und ausgegraben und ist heute ein See mit Wasserfontänen, wie eine Oase in der Betonwüste. Die am Brunnen aufgestellte Bronzestatue des meditierenden Buddhas, die die Nazis einschmelzen ließen, sitzt wieder originalgetreu rekonstruiert an ihrem Platz, der heute schlicht „Rosengarten“ heißt. Wenn ich im Sommer durch diesen Rosengarten zum See hin laufe, fühle ich die Magie und Ruhe einer Oase, die mir die Möglichkeit gibt, die Klänge der Wasserfontänen zur Sinfonie für Engel zu weben.
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert und lebenswert, diese Oase mit dem Indischen Garten und dem See mit Wasserfontänen zu erleben.

von ma. pax
Autor lebt seit 30 Jahren in Berlin als
Maler, Zeichner und Modellierer.

Wegbeschreibung
Das Engelbecken liegt vom Oranienplatz aus in Richtung Michaelskirche 2 Minuten entfernt.