Schlosspark Buch

Ein Schlosspark ohne Schloss

Nach 30minüiger S-Bahnfahrt ab Pankow steht man gegenüber dem Bahnhof unmittelbar am Rand des Schlossparks, der von den Einheimischen gern auch als kürzester und schönster Durchweg nach Alt-Buch genutzt wird.
Durch den alten Baumbestand aus Eichen, Eiben, Linden und auch Rotbuchen führen verschlungene Wege, die zum Teil in den 2020er Jahren erneuert wurden. Für den Park gilt, dass die Bäume nicht beschnitten oder gefällt werden. Darum sind immer mal einzelne Teile umzäunt. Nicht nur, um Unfälle zu vermeiden, sondern auch, um allem Getier, das sich dort angesiedelt hat, Schutzräume zu bieten. Darüber und über die Historie des Areals ist auf Informationstafeln nachzulesen.
Der Jahreszeit entsprechend bietet der Park, durch den die vor Jahren schon renaturierte Panke munter dahin plätschert, viel Abwechslung. Im zeitigen Frühjahr sind es große Flächen mit Buschwindröschen, im Hochsommer ist es dichtes Grün, im Herbst fasziniert die Laubfärbung. Wegeführungen, große Gras- und Wiesenflächen, bunte Stauden- und Beetanlagen, Teich und Brücken – darunter die kleinste von Berlin – sind der historischen Schlossparkanlage nachempfunden, deren Geschichte Mitte des 17. Jahrhunderts begann. Ein Areal, das heute als „Künstlerhof Buch“ mit Ateliers, Restaurants und einem Hotel bekannt ist, war einst der Gutshof, an dessen Rand das kleine Schloss stand. Eine Stele markiert den einstigen Standort. Zu dem Gesamtensemble gehörte und gehört die Schlosskirche, deren im Krieg zerstörten Turm bald wieder aufgesetzt werden soll.
Das Schlossgebäude fiel dem Zahn der Zeit zum Opfer und wurde 1964 abgerissen. Noch bis zum Ende der 1920er Jahre war es immer wieder Wohnort der Berliner Bürgermeister. So auch von Adolf Wermuth (1855–1927), Gründungsvater Groß-Berlins. Er hat auf dem Schloßkirchhof im Jahr 2020 ein Ehrengrab erhalten.

von Ebert, Iris IE
Redakteur

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S2 Berlin-Buch