Schlachthofgelände/Blankensteinpark

Vom Schlachthof zum Stadtquartier

Das Gelände des ehemaligen Schlacht- und Viehhofes nahe der S-Bahn Station Landsberger Allee ist eine Entdeckung wert. Mit der Einweihung des „Central-Viehhof“ 1881 wurde das Aus für das Schlachten auf dem Hinterhof und den damit verbundenen unhygienischen Zuständen besiegelt. Auf über 50 Hektar, mit eigener Gleisanlage für die Anbindung an den Bahnverkehr, wurde hier bis 1991 nach strengen Standards gearbeitet.

Danach avancierte das Areal, begrenzt u. a. von der Eldenaer Straße, Richard-Ermisch-Straße und Thearstraße, zum städtebaulichen Entwicklungsbereich. Die eigentliche Bebauung begann jedoch erst 2002. Im Laufe der Zeit entstand auf dieser Fläche eine attraktive Wohngegend mit moderner sozialer Infrastruktur - aber immer dem Charakter der ehemaligen Anlage Rechnung tragend. So sieht man beim Gang durch das Gebiet denkmalgeschützte Schlachthofhallen, die behutsam saniert wurden und mit zeitgemäßen Zwischenbauten gut harmonieren. Auch Wohnbauten in Klinkeroptik und manch Relikt aus den Viehhallen sind in das Stadtquartier eingebunden. Straßennamen wie „ Zur Viehtrift“, „Zur Börse“, „Zur Marktflagge“ erinnern ebenfalls an die Geschichte.

Sehr schön prägen neben modernen Eigentums- und Mietwohnungen, Reihenhäusern und Stadtvillen auch großflächige Grünanlagen das Gelände. Am ehemaligen Wasserturm, mitten im Zentrum des Standtquartiers, lädt  der 5,1 Hektar große Hermann-Blankenstein-Park zum Besuch ein. Dem Stadtbaurat Hermann Blankenstein (1829-1910), nach dessen Entwürfen der „Central Vieh- und Schlachthof“ entstand, wurde damit gedacht. Ein Birkenwäldchen, ein Wildkirschenhain, Rotbuchen und Fliederbüsche umrahmen diesen Ort, der Weite vermittelt und Ruhe bietet und so wohltuend erholsam wirkt. Die Kinder des Viertels lieben den großen Spielplatz auf dem Gelände mit Schaukeln und Klettergerüsten.

von Ebert, Iris IE
Redakteurin

Wegbeschreibung
S8, S9, Ringbahn S41, S42; Tram M 8. Ausstieg: Landsberger Allee