Die drei Bestattungsorte, im 19. Jahrhundert zwischen Prenzlauer Allee und Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg angelegt, liegen heute fast im Stadtzentrum. Geht man in einen davon hinein, bleiben Lärm und Hektik außen vor – man ist mit sich allein. Besonders schön: Im zeitigen Frühjahr überdecken die Blaustern-Blüten Wege und andere freie Flächen wie ein blauer Teppich.
Der 1802 angelegte alte Friedhof der Gemeinde St. Nikolai und St. Marien lag noch innerhalb Berlins. Nach außen schützte ihn die Stadtmauer (die Akzisemauer) an der Straße am Prenzlauer Berg. Der zweite Friedhof der Gemeinde, 1858 angelegt, wie auch der Friedhof I der Georgen-Parochial-Gemeinde (vormals Georgenfriedhof genannt) an der Greifswalder Straße, lagen bereits außerhalb der Stadt. Die Anlage ist heute ein Garten- und Kulturdenkmal.
Im inzwischen zum „Leisepark“ umgestalteten zweiten Friedhof von St. Nikolai und St. Marien an der Heirich-Roller-Straße halten sich gern Familien oder Kindergruppen auf. Sie wissen die unter alten Bäumen eingerichteten Spieloasen, Sitz- oder „Lümmel“-Möbel zu schätzen.
Der sog. Leisepark und St. Georgen gehen ineinander über.
Auf dem Friedhof an der Prenzlauer Allee befinden sich Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten, die zur Entwicklung des Berliner Stadtlebens beigetragen haben: so vom Bankkaufmann Otto Dellschau (1864–1899), vom preußischen Kriegsminister Gottlieb Ernst Kleinstüber (1773–1834), die des berühmten preußischen Historienmalers Christian Bernhard Rode (1725–1797). Die Familiengräber der Familie Spindler sowie die Grabstätte der Brauer-Familie Bötzow sind besonders auffällig. Nach Spindler wurde ein Ortsteil im Bezirk Treptow-Köpenick benannt (Spindlersfeld), nach Bötzow eine Straße in Prenzlauer Berg.
von Thormeyer; Wolfgang WTh
Redakteur
Wegbeschreibung
Tram M2 (Prenzlauer Allee/Metzerstr.) und M4 (Am Friedrichshain) jeweils vom Alexanderplatz
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