Russischer Supermarkt in der Landsberger Allee

До следующих друзей oder Ich hasse russisches Konfekt Special Hundstage (34 Grad)

Leider ist es gerade (25.07.018) so heiß, dass sogar meine Biogemüsesuppe über Nacht sauer geworden ist.
Nachdem ich die Fotos für die Freibank gemacht habe, wollte ich noch zum Russenmarkt ein paar Meter weiter die Landsberger hoch Richtung Lichtenberg auf der rechten Seite. Es handelt sich übrigens um eine ehemalige DDR Kaufhalle, die von Aussiedlern übernommen wurde.
Es ging mir nur um 100 bis 200 Gramm Konfekt, es wurden leider anderhalb Kilo und das bei erhöhten Zuckerwerten und Blutfettwerten, vom Körpergewicht ganz zu schweigen.
Gleich am Eingang lauerte das Verhängnis in Gestalt eines langen Regals mit Süßigkeiten auf mich. Die Konfektteile sind einfach zu schön verpackt. Die kunterbunten Bilder mit den russischen Aufschriften machen neugierig und lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Katarina kann auch ein Lied davon singen.
Die Hersteller dieser Köstlichkeiten gehören geteert und gefedert.
Besonders mit Nüssen können die Russen gut. Überall wo eine Nuss drauf ist, egal ob Hasel-, Erd-, oder Walnuss, kann man davon ausgehen, dass das ganz phantastisch schmeckt.
Man muss aber warnend voraus stellen, die russischen Süßigkeiten enthalten gefühlt 10 Mal mehr Fett und Zucker als die deutschen. Low Carb ist in Sankt Petersburg noch nicht angekommen, wobei ich da für ein paar Oligarchenfrauen meine Hand nicht ins Feuer legen möchte. Das Regal hat auch noch eine Rückseite, wo die billigeren, losen Bonbons liegen, die aber auch sehr zu empfehlen sind.
Jetzt habe ich einen Haufen Zeug hier zu liegen und knabbere mich durch die Waffel-, Nougat, Marzipan- und Krokantschichten durch. Ein solch einzelnes Stück deckt ja gefühlt den Kalorienbedarf für einen ganzen Tag.
Das erste Mal lernte ich das Mischkakonfekt bei einem Openair in Neuruppin kennen, einer Stadt mit einer russischen Garnison. Es war im Jahre 1987. In dem Russenmagazin in der Stadt saßen Offiziersfrauen (einfache Soldaten durften ihre Frauen nicht nachholen) an der Kasse und rechneten mit ihren Holzkugeln genauso schnell wie heute die Scannerkassen.
Vielleicht sollte ich ja mal eine nette Tante sein und den Kids, die hier auf dem Hof spielen, etwas von dem Zeug abgeben, um es loszuwerden, es sei denn ihre Eltern sind auf dem Gesundheitstripp. Ich habe da mal etwas von Haferplätzchen und Grünkernbratlingen läuten hören. In dem Alter konnte ich noch endlos Süssigkeiten in mich reinstopfen, ohne dicker zu werden.
Das alles sind natürlich Luxusprobleme. Wenn man abends nur ein Salatblatt und eine Scheibe Vollkornbrot zu sich nimmt um abzunehmen, ist das ein anderes paar Schuhe, als wenn es muss, weil man nichts anderes hat.
Übrigens in der DDR war Vollkornbrot das billigste Brot und galt als Arme Leute Brot ganz im Gegensatz zu heute.
Wo ich schon mal da bin, nehme ich am Ausgang noch ein Portion Schaschlyk zu mir. Ich bin mir nicht sicher, ob der Grillmeister vielleicht in seinem früheren Leben mal Raketenphysiker in Baikonur oder so etwas in der Art war. Viele russische Spätaussiedler mussten ja einen beruflichen Abstieg verkraften und arbeiten heute in unqualifizierten Berufen.
Katarina, die ja fließend Russisch spricht, hat mir noch kleine Pastetchen, Dorschleberkonserven und eine bestimmte gefüllte Pirogge vom integrierten Imbissstand ans Herz gelegt.
Vielleicht beim nächsten Mal, wenn ich wieder hier vorbeikomme.


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von Tanja

Wegbeschreibung
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